Decca-Tree-Recording

Erklärung:

Das Decca-Tree-Mikrofonsystem ist eine Stereo-Aufnahmetechnik, die um 1954 mit der aufkommenden Stereofonie für Schallplatte und Rundfunk in England entstand (Decca Records, London). Dieses Verfahren bietet ein sehr gutes Stereobild mit einer verblüffenden Korrelation. Bisher ist es nicht gelungen, eine physikalische, nachvollziehbare Begründung für diese mit diesem Verfahren erzielte Klangeigenschaften zu liefern.

Anordnung:

Drei Mikrofone werden in einer T-Anordnung mit einer Breite von 2,00 Meter bis 2,20 Meter und einem mittleren Ausleger von ca. 1,00 Meter bis 1,20 Meter zur Schallquelle hin ausgerichtet. Der Decca Tree steht weniger vor, sondern mehr im Schallereignis (z. B. Orchester). Die Abnahme erfolgt zumeist von oben, wobei die Mikrofone (Richtcharakteristik: Niere) im Winkel von ca. 30 Grad nach unten auf die Schallquelle gerichtet sind. Zwei weitere einzelne Mikrofone rechts und links außerhalb der Schallquelle, die sognannten »Outrigger« (Richtcharakteristik: Kugel) liefern die Rauminformation. Das Decca-Tree-Mikrofonsystem kann auch die Hauptmikrofonie darstellen und mit mehreren Einzel- oder Solistenmikrofonen gestützt werden.

Kanalzuordnung am Mischpult:

Decca Tree L Panorama links
Decca Tree R Panorama rechts
Decca Tree M Panorama mitte
Outrigger L Panorama ganz links oder mitte links*
Outrigger R Panorama ganz rechts oder mitte rechts*
*je nach gewünschter Breite des Stereobildes



Erfahrungen:

Nicht nur im Sinfonieorchester hat sich diese Anordnung bewährt. Gerade auch bei kleinen Ensembles und Kammerchören erhält man ein großartiges Ergebnis. Eine Klarheit, nicht wahrnehmbare Kammfiltereffekte (sich teilweise auslöschende Frequenzen durch gegenphasige Signalanteile) und ein unverpoltes, sauberes Stereobild sind garantiert. Im Farmhouse arbeiten wir sehr gerne mit dem Decca Tree.

Audiobeispiele:


»Schola crucis« Abiturienten Dresdner Kreuzchor 2005


»Halligpsalmen«, Neithard Bethke, Prager Kammerchor + Akkordeon